Die Formel für eine erfolgreiche Partnerschaft

Das junge deutsche Unternehmen Fliesenhorizont wurde 2018 mit der Idee gegründet, die wachsende Bedeutung des Online-Handels, mit einem Netzwerk von Offline-Händlern, zu bedienen
Von Roberta Chionne

Daniel Dorbert, FliesenHorizont

(März 2024) | Kooperationsmodelle spielen eine wichtige Rolle für die Nachhaltigkeit und den Erfolg unserer Partnerschaft, erklärt Daniel Dorbert, Geschäftsführer und Inhaber der Fliesenhorizont GmbH. Nach einer erfolgreichen Marktpositionierung wird nun das Filialnetz ausgebaut, um den Online-Shop durch lokale Ausstellungsflächen zu ergänzen, aufgrund der hohen Nachfrage nach Anwendungsbeispielen seitens der Kundschaft und dem anschaulichen Kennenlernen der Produkte gerecht zu werden.

 

Herr Dorbert, Ihr Unternehmen ist ein Kind dieser schnellen und innovativen Jahre.

Fliesenhorizont wurde 2018 in Zusammenarbeit mit Schäfer Haus der Fliesen Mainz ins Leben gerufen und entstand aus der Idee heraus, die wachsende Relevanz des Onlinehandels zu bedienen. Das Konzept basiert auf der Stärkung und dem Ausbau der Marktpositionierung, gemeinsam mit Premium-Fliesenherstellern, sowohl online als auch offline. Dabei spielten und spielen Kooperationsmodelle eine wichtige Rolle, um die Nachhaltigkeit und den Erfolg der Partnerschaft zu sichern. Nach der erfolgreichen Positionierung des Online-Shops ist nun ein stetiger Ausbau des Filialnetzes geplant, da die Nachfrage der Kunden nach Anwendungsbeispielen und dem „haptischen“ Erleben des Produktes weiterhin hoch ist.

 

Was bedeutet die Keramik für Sie?

Unser Geschäft dreht sich um die Keramik und insbesondere um Feinsteinzeug. Unser Geschäftsmodell basiert vollständig auf diesem Produkt, und unser Ziel ist es, unseren Kunden die bestmöglichen Lösungen in diesem Marktsegment anzubieten.

 

Wie präsentieren Sie Ihre Produkte?

Neben unserem Online-Shop arbeiten wir an der Weiterentwicklung unserer Präsens vor Ort. Wir kooperieren mit einem etablierten Sanitärfachhändler, der ein umfangreiches Filialnetz im süddeutschen Raum besitzt. Gemeinsam betreiben wir in Offenburg eine ca. 1.000 m2 große Badausstellung, in der verschiedene Designlösungen und eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte präsentiert werden.

 

 

Was für Kunden haben Sie?

Aufgrund unserer Fokussierung auf das Premiumsegment sind die meisten unserer Kunden im privaten Bereich oder im Ladenbau tätig. Boden- und Wandfliesen sowie Terrassenplatten bilden den Kern unseres Geschäfts.

 

Bemerken Sie besondere Trends bei der Wahl der Inneneinrichtung?

Das kann man so nicht genau sagen. Manche Geschmäcker sind regional geprägt. Kunden, die in der Nähe von Wäldern wohnen, nutzen zum Beispiel gerne den Holzeffekt, um eine Verbindung zur Heimat herzustellen. Generell geht der Trend jedoch zu homogenen und schlichten Wohnlandschaften. Sowohl für Boden- als auch für Wandbeläge wird immer häufiger eine einheitliche Fliese gewählt. Großformate gewinnen immer mehr an Bedeutung, da sie es ermöglichen, dass sich das Design ohne Unterbrechung und auf einer größeren Fläche entfalten kann. Bei der Farbwahl fällt die Wahl häufig auf Beige.

 

Wie geht es der keramischen Lieferkette in Deutschland?

Nach den verschiedenen Engpässen, die durch die Ukraine-Krise verursacht wurden, hat sich die Situation deutlich beruhigt. In letzter Zeit haben wir festgestellt, dass das Produktangebot sehr stark auf die auf der Cersaie vorgestellten Neuigkeiten ausgerichtet ist und dass ältere Serien ausverkauft sind und manchmal in den folgenden Wochen nicht ohne weiteres nachproduziert werden können.

 

Warum sollte man sich Ihrer Meinung nach für italienische Fliesen entscheiden?

In erster Linie wegen der Vielfalt der angebotenen Produkte in Bezug auf Serien, Oberflächen und Formate. Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Qualität des Materials.

 

Wie könnte das Vertriebssystem verbessert werden?

Zunächst einmal wäre mehr Transparenz im Warenwirtschaftssystem der Hersteller hilfreich, d.h. die Möglichkeit, die Lagerbestände einschließlich der Verfügbarkeit einzelner Chargen einzusehen. In den meisten Fällen ist es notwendig, eine E-Mail zu schreiben oder das Unternehmen anzurufen, um zu erfahren, ob ein Produkt verfügbar ist oder nicht. Das ist in Zeiten der Digitalisierung zu umständlich. Wenn der Kunde direkt über ein Online-Portal bestellen könnte und die Produkte danach selbstständig bereitstellen könnte, wäre das eine deutliche Erleichterung der Prozesse. In diesem Fall muss der Hersteller allerdings darauf achten, dass die Kunden nicht unnötig Fliesen durch langfristige Buchungen blockieren. Zum Beispiel indem Bestellungen zwei Wochen nach der Bestellung automatisch storniert werden, sofern sie nicht verlängert oder zur Abholung bereitgestellt werden.

 

Die wichtigsten italienischen Keramikmarken, die von Fliesenhorizont angeboten werden:

Ceramica Sant’Agostino
La Fabbrica Ava
Mirage

Cer Magazine International 68 | 03.2024