Der europäische Immobilienmarkt blickt dem Jahr 2025 optimistisch entgegen
(Februar 2025) | Dem europäischen Immobilienmarkt steht 2025 ein gradueller Aufschwung bevor. Das verkündet der „European Real Estate Market Outlook 2025” von CBRE (Coldwell Banker Richard Ellis), der weltweit größten Investitionsgesellschaft, die kommerzielle Immobiliendienstleistungen anbietet. Auch, wenn es weiterhin Schwierigkeiten gibt, wird ein Anstieg der Investitionen in Immobilien erwartet, wodurch sich die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage verkleinert und der Markt der Mieter – durch einen Anstieg der Vermietung in den meisten Teilen der Branchen angekurbelt – in der zweiten Hälfte des Jahres verstärkt wird. „Das Jahr 2024“, erklärte Tasos Vezyridis, Exekutivdirektor und Head of Thought Leadership für Europa bei CBRE, „war ein Übergangsjahr für den europäischen Immobilienmarkt. Angesichts der Tatsache, dass sich die Inflation wieder den gesteckten Zielen nähert und die Zinssätze ihren Höhepunkt erreicht haben und wieder sinken, geht es endlich in Richtung der lang ersehnten Stabilität. Wenn wir auf die Zukunft blicken, erwarten wir uns ein Wirtschaftswachstum dank der niedrigeren Zinssätze, die die Unternehmen zu Investitionen anregen und eine Verbesserung der Realeinkommen mit sich bringen, womit auch eine Wiederherstellung des Vertrauens der Verbraucher einhergeht.“
2024 sank die Inflation weiter auf beherrschbare Niveaus, die Energiekosten haben sich weniger auf das Wirtschaftswachstum ausgewirkt und die Zinssätze haben ihren Höchstwert erreicht, sodass die Zentralbanken beginnen konnten, sie in der zweiten Hälfte des Jahres nach und nach zu senken. Trotz allem lag das Wirtschaftswachstum nur wenig über dem von 2023 und auf dem Immobilienmarkt gab es einen zaghaften Aufschwung. 2025 wird die Investitionstätigkeit voraussichtlich noch steigen und dank günstigerer Finanzierungsbedingungen werden mehr Assets auf den Markt kommen. „Wir erwarten uns“, setzte Tasos Vezyridis fort, „einen graduellen Anstieg der Investitionen in Immobilien, da die Erwartungen von Käufern und Verkäufern wieder angeglichen werden, die auf dem Markt angebotenen Gelegenheiten steigen und die stabileren Preise den Investoren eine bessere Planung der Renditen ermöglicht. Auch die niedrigeren Kapitalkosten werden den Renditen zugute kommen und dazu beitragen, die Investitionsvolumen zu erhöhen. Was die Mieten betrifft, ist ein Anstieg vorhersehbar, vor allem in der zweiten Hälfte des Jahres, mit besonderem Fokus auf hochqualitativen Räumlichkeiten.“
Die Nachhaltigkeit bleibt weiterhin ein Schlüsselthema, da die immer strengeren und komplexeren Berichterstattungs- und Veröffentlichungsregeln in Europa Einfluss auf alle Branchen haben. In jedem Fall ist der Wohnungsmarkt mittlerweile der größte in Europa und es ist zu erwarten, dass er weiterhin an Bedeutung gewinnt. CBRE weist auf das Weiterbestehen des Problems des Wohnungsmangels und den Bedarf hin, 9,6 Millionen Wohnungen in Europa zu errichten, um die Nachfrage zu stillen, während immer weniger Baugenehmigungen erteilt werden. Aufgrund des Anstiegs der Mietkosten und der wachsenden Privatisierung werden sich die Schwierigkeiten, sich eine Wohnung zu leisten, für die Mieter voraussichtlich verschlimmern. Trotz dieser Probleme ist laut der Untersuchung von CBRE anzunehmen, dass der Markt des „Build-to-rent“ und die Studentenheime (PBSA) weiterhin langfristige Investitionen anziehen werden.
Laut CBRE ist in der Logistikbranche hingegen ein Anstieg der Miettätigkeiten während des gesamten Jahres 2025 vorgesehen, vor allem im zweiten Halbjahr. Die Raumverfügbarkeitsquoten sollten sich durch die Erweiterung neuer Tätigkeiten stabilisieren, auch wenn das Wachstum der Mieten aufgrund der Änderungen bei den Dynamiken zwischen Mietern verlangsamt werden könnte. Für High-End-Objekte und hochwertigere Objekte wird weiterhin ein hohes Interesse seitens der Investoren bestehen, vor allem für große Immobilien.
Auf dem Markt der Büroräume erwartet die Untersuchung einen Aufschwung der Investitionen dank einer höheren Kreditverfügbarkeit und der Stabilisierung der Darlehensmargen. Die Investoren sind immer stärker daran interessiert, Objekte mit zusätzlichem Potential zu renovieren, um sie in hochwertige Immobilien zu verwandeln. In der Untersuchung von CBRE wird daher hervorgehoben, dass die Vermietungszahlen im Lauf des Jahres zwischen 5 und 10 % steigen und sich so wieder dem traditionellen Niveau annähern könnten. In den wichtigsten Städten wie Madrid, Amsterdam und Warschau sind bereits Anzeichen für eine Stabilisierung oder einen Rückgang bei den Verfügbarkeitsraten zu bemerken. Dennoch wird erwartet, dass der Unterschied zwischen hochwertigen Objekten und denen von minderer Qualität weiter steigt.
Der Einzelhandelsmarkt schließlich ist für eine Erholung bei den Transaktionen von Luxuseinkaufszentren bereit, da die Renditen immer verlockender werden. Nach dem CBRE sollte die Expansion der Einzelhandelsunternehmen trotz des mäßigen Anstiegs des Verbrauchs ein stabiles Wachstum der Mieten begünstigen. Die Gewerbeparks, die Geschäfte in den Haupteinkaufsstraßen und die Luxuseinkaufszentren werden wahrscheinlich alle Erwartungen übertreffen und deuten auf eine solide Nachfrage für qualitative Einzelhandelsräume hin.
Die europäische Hotellerie- und Tourismusbranche ist weiter gewachsen und auch für 2025 sind die Aussichten positiv. Laut CBRE sind starke Märkte wie Griechenland, Frankreich, Italien und Spanien in einer guten Position für eine Verbesserung der Auslastung und der durchschnittlichen Tagestarife. Die steigende internationale Nachfrage, insbesondere von Reisenden aus den USA, wird zum Anstieg der Einnahmen pro verfügbarem Zimmer beitragen.
Die Investitionen in die Hotelleriebranche sollten daher stark bleiben, da sie von den guten Ertragsaussichten unterstützt werden. Die Investitionsgelegenheiten in Rechenzentren sind schließlich zu einem Wachstum bestimmt, und 2024 wurden verschiedene „Powered-Shell“-Projekte gestartet. CBRE prognostiziert, dass die Nachfrage nach Räumlichkeiten, in denen Rechenzentren untergebracht werden können, das Angebot an neuen Anlagen 2025 übersteigen wird. Den Impuls geben dabei vor allem die als Hyperscaler bekannten großen Provider Clouds und die Anbieter von KI- und HPC-Diensten. Die Anbieter könnten die Preise auf einigen Märkten wie London um mehr als 10 % erhöhen, um den Anstieg der Errichtungskosten und die beschränkte Verfügbarkeit von Räumen auszugleichen. Trotz der Einschränkungen bei der Energieversorgung sollte die Kapazität der Rechenzentren auf den fünf größten europäischen Märkten auf jährlicher Basis um 20 % wachsen.