Ziegel und ökologischer Wandel: Strategien und Lösungen von Klimahouse 2025
(Februar 2025) | Die Ziegelgruppe (Raggruppamento Laterizi) von Confindustria Ceramica hat an der Klimahouse 2025 mit einem dedizierten Ausstellungsbereich teilgenommen, in dem sie innovative und konkrete Lösungen für ein sicheres und resilienten Bauen präsentierte. Neben den Ziegelprodukten wurden sieben Topfpflanzen ausgestellt, von denen jeweils eine Charakteristik den Merkmalen von Ziegel zugeordnet wurde, wie etwa Haltbarkeit, Vielseitigkeit, Schutz, Resilienz, Anpassungsfähigkeit und Einzigartigkeit, die auf Etiketten mit dem Markenzeichen Laterizio Italiano angegeben waren.
Auf dem Stand wurde eine Auswahl von mit den Energie- und Umweltprotokollen GBC Italia (Green Building Council) und LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) zertifizierten Projekten präsentiert, um hervorzuheben, wie der für seine beispiellose Haltbarkeit und Vielseitigkeit bekannte Ziegel deutlich zu einem umweltschonenden Hochleistungsbauwesen, das die Lebensqualität der Bewohner verbessert, beitragen kann. Die ausgestellten Projekte zeigten verschiedene Typologien und Ansätze, von der Renovierung von historischem Erbe bis hin zur Schaffung neuer Stadtbereiche, die alle den Einsatz von Ziegeln sowohl in traditioneller Form als auch im Rahmen innovativer Lösungen gemeinsam hatten.
Die in Zusammenarbeit mit GBC Italia ausgewählten, ausgestellten Projekte:
Kirche San Giuseppe dei Falegnami, Rom
Bei der Restaurierung der Kirche wurde auf die Wiederverwertung von aus der vormaligen Abdeckung stammenden Dachziegeln und -pfannen gesetzt und so der Bedarf an neuen Ressourcen reduziert, während gleichzeitig das historische Erbe erhalten wurde. Protokoll: GBC Historic Building
Interno Marche Design Hotel, Tolentino
Bei der Renovierung eines gemauerten historischen Gebäudes wurden nachhaltige Lösungen wie die Solardachziegel auf dem Dach integriert, um die Renovierung mit dem Umweltschutz in Einklang zu bringen. Protokoll: GBC Historic Building und LEED Platinum
Wohnhaus der Fondazione Brescia, Brescia
Bei der Sanierung des Gebäudes wurden die Steigerung der Energieeffizienz und der thermische Komfort dank der Installation einer auf einer neuen Ziegelwand installierten hinterlüfteten Fassade aus Keramik mit einer strukturellen Verbesserung kombiniert. Protokoll: GBC Condomini
Universitätszentrum Grugliasco, Turin
Ein Universitätskomplex, der sich dank der Verwendung von Ziegelblöcken mit hohen Wärme- und Schalldämmungsleistungen perfekt in die Umgebung einfügt. Protokoll: LEED Gold
Stadtviertel Città Verde, Rom
Ein neues Stadtviertel unter Kombination von Ziegelgebäuden mit großen Grünflächen, die der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Bewohner dank natürlicher, an die Orte gebundener Materialien zugute kommen. Protokoll: GBC Quartieri und GBC Home
Im Rahmen von Klimahouse Stage fand eine Konferenz mit Experten und Unternehmen aus der Branche (Fornaci Laterizi Danesi, Industrie Cotto Possagno, wienerberger) zu den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen statt.
Während des Panels erläuterte Alfonsina Di Fusco von Confindustria Ceramica die Grundsätze und Ziele der Neuerungen der EU-Vorschriften für das Baugewerbe (EPBD und CPR) und betonte die Komplexität des ökologischen Wandels sowie den Bedarf nach einem ganzheitlichen Ansatz, in dem neben der Energieeffizienz und der Entkarbonisierung alle weiteren technischen Aspekte berücksichtigt werden, die für eine wirklich nachhaltige Entwicklung des baulichen Erbes wesentlich sind. Bezüglich der verheerenden Brände in Los Angeles vor Kurzem unterstrich sie die Bedeutung der Feuersicherheit und der passiven Schutzmaßnahmen (wie der Nichtbrennbarkeit der Werkstoffe) aufgrund der Vorteile hinsichtlich der Sicherheit, der Gesundheit, des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit (Präsentation über diesen Link verfügbar).
Aus der Analyse zweier Grundkonzepte – der Fokus auf die Senkung der CO2-Emissionen während des gesamten Lebenszyklus der Gebäude und die wesentliche Rolle der Dauerhaftigkeit der Bauwerke und -produkte – ging klar hervor:
– die Errichtung von Neubauten an der Stelle bestehender Gebäude und die Stadterneuerung können die treibende Kraft für den ökologischen Wandel darstellen, um sichere, gesunde und zugängliche Gebäude zu garantieren;
– nur lange Lebenszyklen gewährleisten im Bauwesen eine konkrete ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit.
Emanuele Serventi sprach ausführlich über die Zirkularität der Bauprodukte und die Umweltanforderungen im Lauf ihres Lebenszyklus und erläuterte dabei den Einsatz der Firma Fornaci Laterizi Danesi, die in der Produktionsphase Sekundärrohstoffe in der Lehmmatrix verwendet hat, um den Verbrauch natürlicher Ressourcen möglichst zu reduzieren. Zudem betonte er, wie die Ziegelblöcke an ihrem Lebensende durch Rückbau von anderen Baustoffen getrennt werden können und somit recycelfähig sind und vor allem als Inertmaterialien wiederverwertet werden können. Eine besondere Aufmerksamkeit galt der Sanierung und Umwandlung der Steinbrüche in Naturschutzgebiete mit Wäldern und Teichen, eine Praxis, die das Unternehmen am Ende der Abbautätigkeit anwendet.
Mario Cunial beschrieb das Potenzial des Dachsystems bei der Rückgewinnung und Wiederverwendung von Dachziegeln und -pfannen nach ihrem Lebensende und die innovativen Technologien für die Integration von Photovoltaikanlagen. Er erläuterte die drei wichtigsten Makrokategorien von auf Dächern angebrachten PV-Anlagen:
– über der Dachhaut montierte Photovoltaikmodule;
– integrierte, als beschränkte Portionen der Dachhaut montierte Photovoltaikmodule;
– Solardachziegel und -pfannen.
Interessante Lösungen von Industrie Cotto Possagno, die bereits auf dem Markt sind, wurden gezeigt.
Paolo Zanotti beschäftigte sich eingehend mit den ESG-Strategien, vom Produktionsprozess bis zum Produkt unter Bezugnahme auf die Anwendung des DNSH-Prinzips und des „Urban Mining“-Konzepts. Er erläuterte zahlreiche Maßnahmen, die wienerberger auf internationaler Ebene gesetzt hat. Die Zielen wurden dabei entsprechend den Vorgaben des europäischen Green Deals für das Jahr 2026, 2030 und im Fall der Klimaneutralität für 2050 festgelegt. Insbesondere wies er auf das Erreichen des Ziels der Senkung der CO2-Emissionen um 15 % bis 2023 und den wichtigen Beitrag Italiens hin, wo bereits 19 % überschritten wurden. Seit 2021 treibt das Unternehmen den BAP – Biodiversity Action Plan – mit Initiativen wie der Bepflanzung und dem Aufstellen von künstlichen Nestern und Bienenhotels zum Schutz der bestäubenden Insekten voran. Außerdem wollte er den architektonischen Wert von Ziegeln betonen und ihre Rolle bei der Erhaltung und Erneuerung der baulichen Identität hervorheben.
Alle Vertreter der Unternehmen wiesen auf die Bedeutung der LCA-Studie (Life Cycle Assessment) der Produkte hin, die zu den EPD-Zertifizierungen führte. Dieses freiwillige Umweltzeichen umfasst Indikatoren und Informationen über das Umweltprofil des gesamten Lebenszyklus von Ziegeln. Darüber hinaus ermöglicht die EPD die Bestätigung der Konformität der Produkte mit den Mindest-Umweltanforderungen – CAM für das Bauwesen und wird in den kommenden Monaten nützlich sein, um die 8. Anforderung der neuen Bauproduktenverordnung zu bescheinigen: die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen.
Die Moderatorin schloss die Veranstaltung mit einer bedeutenden Botschaft ab: Ziegelprodukte spielen schon jetzt eine wichtige Rolle im ÖKOLOGISCHEN WANDEL und sind tief in der italienischen Baukultur und architektonischen Identität verwurzelt. Die Zukunft des nachhaltigen Bauens? Ein ganzheitlicher Ansatz unter Kombination von Tradition und Innovation.


