CERAMICLAND Kultur und Kreativität in der Keramik | von Maria Teresa Rubbiani

Ceramiland ist eine neue Sichtweise auf den Wirtschaftsdistrikt der Keramik.

Ein Distrikt, der sich im Laufe der Jahr immer wieder neu erfunden hat und heute auf eine globale Präsenz sieht. Und genau in diesem neuen Szenario will Ceramicland sein neues Potenzial erforschen.

Ceramicland will einen Beitrag leisten, dieses ausgesprochen wichtige „Made in“ neu zu definieren und dem Gebiet, in dem dieser Cluster angesiedelt ist eine neue Rolle zu schreiben. Das „Made in Italy“ der Fliesenwert wird damit zu einer originellen Kombination aus Produktion, Kultur und Geschichte. Deren Unterscheidungsmerkmale, wie „einzigartig“ und „authentisch“ in neue wettbewerbsfähige und realistische Werte übersetzt werden. Hinter dem Erfolg dieser Branche versteckt sich die Geschichte von Unternehmern und einer lokalen Gemeinschaft, die zu einem internationalen Vorbild und Modell geworden ist.

Ceramicland entsteht 2014 aus einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Öffentlichen Hand und Privatleuten. Lokale Verwaltungen, Confindustria Ceramica und Keramikhersteller schlossen sich zusammen, um auch die „kulturelle Dimension“ eines so wichtigen Produktionszweiges und seiner Identität in diesem Umfeld herauszustellen. Das Projekt wurde auch 2015 im Rahmen der Expo und einer Partnerschaft mit dem Projekt Ferrari und Pavarotti Land fortgesetzt. 2016 hat Ceramicland eine originelle Initiative unter dem Titel „Lezioni d‘Autore“ (Expertenvorlesungen) fortgesetzt. Diese Hochschulvorlesungen zum Design und zur Unternehmenskultur wurden in einigen Produktionsstätten des Distriktes gehalten. Ziel war es, zu zeigen, dass aus diesen Orten nicht nur Fliesen hervorgehen, sondern auch Kultur und Innovation.

Aus diesen ersten Erfahrungen geht eine neue strategische Ausrichtung für Ceramicland hervor; die Darstellung und Förderung eines neuen, globalen Führungsbildes. Mit der Unterstützung der Region Emilia-Romagna und in Zusammenarbeit mit der Stadtverwalrtung Faenza, Wiege der Kunstkeramik, entsteht das Weltweite Keramikcluster. Zwei Wirklichkeiten, zwei geschichtliche Entwicklungen, die zum Teil komplementär sind und gemeinsam internationale Aufmerksamkeit erregen wollen. Das Cluster ist Teil der regionalen Projekte der Via Emilia Experience, einem Schaukasten anerkannter Spitzenprodukte entlang der Via Emilia mit Motoren, Food usw.

Dieser neue Ansatz zur Darstellung einer lokalen Führungsstellung zielt auch auf die Erforschung neuer Entwicklungspotenziale. Durch die Kombination zwischen Produktion und Umfeld soll ein spezifischer Themenkreis für Industriellen Tourismus entstehen.

Eine Form des Tourismus, der in Europa und in der Welt bereits besteht und nun auch in Italien eingeführt wird. Mit steigendem Erfolg. Der Besuch einer Produktionsstätte für Keramik 4.0 wird so kombiniert mit einem Besuch bei einem Handwerker oder einem Hersteller lokale Köstlichkeiten oder einer historischen, bisher unbekannten Stätte.

Ceramicland ist also ein kultureller Prozess, der täglich wächst und durch die Einbindung von Unternehmen, Privaten städtischen Verwaltungen und der öffentlichen Meinung auch neue lokale Energien freisetzt.