Die großen Platten nehmen Einzug in die Städte | von Andrea Serri

„Um eine große Wand anzustreichen, braucht man einen großen Pinsel. Nein, man braucht einen großartigen Pinsel.“ So lautete der Text eines Sketches einer Werbung für einen Hersteller von Zubehör für den Anstrich von Oberflächen aus den 70er Jahren. Eine Anregung, die zu einigen Überlegungen verleitet, wenn wir sie in die heutige Zeit versetzen und in den Keramikbereich übertragen.

Die Zunahme der Größe der Keramikoberflächen, die heute bei mehreren Herstellern das monolithische Format 320 x 160 mm erreicht hat, bestand nicht einfach in der Herstellung einer ‚großen Fliese‘, sondern hat die Entstehung einer ‚großen und neuen Fliese‘ bedingt, die heute üblicherweise als ‚Keramikplatte‘ bezeichnet wird. Eine neue Produktkategorie, die einerseits die typischen Besonderheiten dieses Materials und seine technischen Merkmale bestätigt, aber gleichzeitig den stabilen und permanenten Einzug in die neuen Räume der Architektur bewirkt hat.

Eine Weiterentwicklung des Produkts, die das Ergebnis der unbestrittenen Fortschritte im technologischen Bereich ist und ihrer Anwendung auf großen betretbaren städtischen, öffentlichen oder privaten Oberflächen oder auf Außenfassaden den Weg geebnet hat. Was bis vor wenigen Jahren noch eine sporadische Präsenz war, hat sich in eine etablierte Realität verwandelt, die nach und nach Marktanteile dazugewinnt. Eine Entwicklung, die auch dank des umfangreichen Angebots an Diensten im Anhang an das Produkt wie Planungslösungen, die Bewerbung des Produkts unter den Fachleuten, die Unterstützung bei den Bauarbeiten und die direkte Verwaltung des Verlegens der Materialien möglich war, was auch zu einer Umstrukturierung im Betrieb und der Entstehung neuer Funktionen und Anwendungsbereiche geführt hat.

Ein großartiges Produkt, das dank der durchgehenden Ader und der Verwendung als Platten für Badezimmer und Küchen und als Oberflächenverkleidung von Tischen auch im Wohnbereich neue Lösungen ermöglicht hat. Eine Weiterentwicklung, die in diesem Fall auch als Erweiterung des Produktangebots in dem Sinn, dass zur traditionellen Funktion als Baumaterial nun auch die als Einrichtungselement hinzukommt, zu erachten ist. Einzelne Elemente, die auch alleine effektvoll und in der Lage sind, optimale Total Looks hervorzubringen, wie sie mit keinem anderen zur Verkleidung von Hüllen und Oberflächen bestimmten Material gestaltet werden können, da sie das Ergebnis der gleichen Produktionskette sind.

 

 

Mai 2022